Abschiedsspiel unserer Nummer 3 – Tino Kaiser

Abschiedsspiel unserer Nummer 3 - Tino Kaiser

Mit dem Kreispokal-Spiel am 09.10.2021 gegen die Spielgemeinschaft Hermsdorf/Bad Klosterlausnitz war es soweit: unser langjähriger Mannschaftskapitän, unsere Nummer 3, Tino Kaiser spielte sein Abschiedsspiel für die Erste. Seine großen Leistungen für unseren Verein und unsere Herrenmannschaft würdigte auch der Fußball-Gott: tolles Wetter, große Zuschauerkulisse, spannendes und am Ende mit 3:2 Sieg unserer Grün-Weißen auch erfolgreiches Spiel boten einen angemessenen Rahmen. Wir haben vor dem Spiel mit Tino auf seine bisherigen Zeiten im grün-weißen Dress zurückgeblickt.

 

Hallo Tino, nach ziemlich genau 20 Jahren Herrenfußball, 18 Jahre davon in Tanna, ziehst du dich nun aus unserer ersten Herrenmannschaft zurück. Das ist schade fürs Team, da mit dir eine Führungsfigur und alter Haudegen nicht mehr mit auf dem Platz steht, aber es ist halt auch der Lauf der Zeit. Erzähl doch mal, was sind deine prägendsten Erinnerungen aus diesen 20 Fußball-Jahren?

Da gibt es natürlich schon einiges, was sich eingeprägt hat in so einem langen Zeitraum! Und eigentlich auch von Anfang an: Mein erstes Herrenspiel hatte ich direkt nach meinem 17. Geburtstag im April 1999, damals noch auf dem alten Tannaer Hartplatz. Mir gelangen auf Anhieb zwei Tore – eins durch Distanzschuss und das andere habe ich vor dem Pfosten noch reingerätscht. Da hat sich dann gleich etwas vom steinigen Untergrund „eingeprägt“ in meinem Oberschenkel. Überhaupt waren die Spiele auf oder als Zuschauer neben dem damaligen Hartplatz schon etwas Besonderes. Nicht nur wegen des speziellen Untergrundes, sondern auch wegen der damals zahlreichen, eng um den Platz stehenden Zuschauer. Ich habe ja 1999 nur noch wenige Spiele auf diesem Geläuf absolviert, bevor ich erst einmal für die nächsten beiden Saisons als A-Junior in Schleiz gespielt habe und der Platz kurze Zeit drauf zum Kunstrasenplatz umgebaut wurde. Ein Spiel auf dem Hartplatz, an das ich mich noch sehr gut erinnern kann, war der 3:1-Sieg in der Bezirksliga gegen den Aufstiegsfavoriten SV Jenapharm, den wir bei 30° Lufttemperatur mit 3:1 besiegen konnten. Die dürften ziemlich genervt wieder abgereist sein.

Zur Saison 2001/02 zurück in Tanna begann meine Herrenkarriere gleich mit einer besonders spannenden Bezirksliga-Saison. Bis zum Schluss standen wir im Abstiegskampf und mussten am letzten Spieltag zum direkten Abstiegsduell zur SG Rosenthal Blankenstein. Wir durften von dort nicht ohne mindestens einen Punkt abreisen, um in der Tabelle vor Blankenstein zu bleiben und nicht abzusteigen. Am Ende hieß es 2:2 und ich konnte als 19jähriger in diesem Spiel einen Elfmeter verwandeln. Eigentlich haben die alten Haudegen da gar nicht gekniffen, vielmehr habe ich denen einfach das Leder weggeschnappt. Hängen geblieben ist auch die Saison 2004/05, also wir bis zum vorletzten Spieltag neben Traktor Teichel im Rennen um den Aufstieg in die Landesklasse waren, uns dann jedoch aufgrund einer Heimniederlage gegen den SV Jenapharm mit dem zweiten Platz begnügen mussten. In irgendeiner Saison lagen wir auch mal mit 1:4 in Lobenstein gegen deren Erste zurück und konnten das Spiel in Halbzeit zwei zum 5:4-Auswärtssieg drehen. Das war herrlich, auch in der Kneipenverlängerung nach diesem denkwürdigen Spiel J

In den Saisons 2014/15 und 2015/16 habe ich einen Abstecher zum 1. FC Trogen nach Bayern gemacht und konnte mich dort auf Landesklasse-Niveau messen. Sehr schön in Erinnerung habe ich auch die erste Saison nach meiner Wiederkehr, 2016/17, in der wir Kreisliga-Meister in unserer Staffel wurden.

Ich bin sehr dankbar, dass mich keine großen Verletzungen erwischt haben. Unser Vereinsleben war immer intakt und harmonisch, sonst bleibst du auch nicht solange dabei. Die über 20 Jahre waren auch geprägt von vielen guten Fußballfreunden, die mich oft auch die ganze Zeit über begleitet haben. Auf die Dauer mit mindestens zwei Fußball-Generationen zusammengespielt zu haben, war eine tolle Erfahrung.

 

Nun steht der Name Kaiser aus Unterkoskau auch durch deinen Vater Manfred und Bruder Marco, alle beide auch jahrzehntelang für die Grün-Weißen am Start, für große fußballerische Fußabdrücke in unserer Region. Wie geht es denn da zukünftig weiter, können wir uns auf eine neue Kaiser-Generation freuen?

Das könnte schon weitergehen mit den Kaiser’s im Fußball. Unser großer Sohn spielt aktuell zusammen mit seinen Freunden bei den Tannaer Bambinis. Er ist ziemlich groß gewachsen und spielt draußen im Feld. Würde aber vermutlich im „Nebenberuf“ auch als Torwart taugen – war ja immer ein Talent bei den bisherigen Kaiser-Fußballern. Bei seinem kleinen Bruder müssen wir natürlich abwarten. Es ist schön, wenn die beiden sich für ein Hobby entscheiden können und wenn es Fußball bleibt oder wird…naja, von mir aus gerne J

Vielleicht gibt es ja mal noch ein Kaiser-Mädel auf dem Fußballplatz, mein Bruder Marco hat ja zwei Töchter…

 

Und wie sieht es für dich selber aus? Einen Nagel zum Aufhängen deiner Fußballschuhe hast du mit 39 Jahren hoffentlich noch nicht in die Wand geschlagen?

Um den Nagel habe ich mich noch nicht gekümmert. Ich bleibe dem aktiven Fußball auf einem entspannteren Niveau erhalten und möchte die nächsten Jahre in unserer Zweiten weiterkicken. Wenn es zeitlich passt, spiele ich ebenso gern mal bei den Alten Herren mit. Auch unserem Vereinsleben möchte ich erhalten bleiben und übernehme da gerne mal die ein oder andere Aufgabe.

 

Tino, die Mannschaft und der Verein bedanken sich ganz herzlich für deine so lange und so verlässliche Unterstützung! Jede/r Trainer/in wünscht sich Spieler aus dem gleichen Holz. Wir hoffen, dass du dem Tannaer Fußball auch weiterhin möglichst lange mit anderen Engagements erhalten bleibst!