Sommerinterview mit Michael & Paul

Sommerinterview mit Michael & Paul

Wie in den letzten Jahren auch, haben wir die Sommerpause genutzt, um gemeinsam mit unseren beiden Trainern der I. Männermannschaft, Michael Kohl und Paul Schnedermann, über die abgelaufene Saison zu sinnieren sowie einen Blick in die anstehende neue Saison zu werfen.

Hallo Michael, hallo Paul, die erste Tannaer KOL-Saison seit 2018 ist Geschichte und die grün-weiße Fangemeinde freut sich, dass der Klassenerhalt als Aufsteiger geschafft wurde. Wie lautet euer Fazit zur KOL-Aufstiegssaison? Lief alles wie erwartet oder gab es auch Überraschungen?

Paul:  Nach einem holprigen Start hat die Mannschaft Charakter gezeigt und sich aus dieser anfänglichen Krise auch mit Hilfe unseres Kunstrasenplatzes herausgeboxt.

Michael:  Es ging jetzt für uns, seitdem wir das Traineramt übernommen haben, und auch für die Mannschaft in den Kreisliga-Saisons recht lange nur in eine Richtung mit wenigen Niederlagen. Der Saisonstart war das erste Mal, das wir mit Gegenwind und einer Niederlagenserie konfrontiert waren. Wie wir uns da zusammen herausgekämpft haben, war gut und keine Selbstverständlichkeit. Der Kunstrasenplatz, auf dem ganz anders zu spielen ist als im Stadion, hat uns dabei geholfen. Von meiner Seite habe ich die Ansprache vor den Spielen auf die Situation angepasst und die Dinge klar und deutlich eingefordert, die uns stark machen.

Paul:  Für mich war der Wendepunkt der glückliche Punkt in Lobeda (2:2). Das Unentschieden war vom Spiel her verdient. Das es jedoch am Ende geklappt hat, war mit einem Eigentor der Jenaer in der Nachspielzeit jedoch glücklich. Nach den ersten teilweise auch unglücklichen Niederlagen hat das wieder Hoffnung gemacht. Und danach kamen die drei Heimsiege auf unserem Kunstrasen.

Michael:  Den Sprung von der Kreisliga in die Kreisoberliga hätte ich mir leichter vorgestellt. Wir haben die gleichen Fehler gemacht, nur das diese in der KOL viel öfter bestraft werden. In der KOL kannst du keinen sorglos aus 25 Metern schießen lassen, der landet sonst schon mal im Toreck. Du musst 90 Minuten wach sein.

 

Wie ist eure Erwartungshaltung zu unseren Neuzugängen?

Paul:  Vom Stephan erwarte ich schon eine führende Rolle. Nicht nur im Spiel, sondern auch im Training, der die jungen Spieler mit unterstützt und auch fordert. Nach dem beruflich bedingten Abgang vom Markus Großer fehlt uns da jemand erfahrenes, der so tickt. Da hat Markus die Trainingsqualität und -intensität deutlich nach oben gehoben gehabt. Stephan kann das auch. Alexander hat eine mega coole Statur, bei ihm kracht es in fast jedem Zweikampf, auf der fairen Ebene. Damit kann er ein gutes Vorbild für unsere anderen jungen Spieler sein, bei denen die Zweikampfhärte und -cleverness mitunter noch nicht konstant auf KOL-Niveau ist. Dazu hat er einen super Torschuss.

Michael:  Wie Paul es gesagt hat, wäre es wichtig, dass von Stephan eine Unterstützung für die anderen Spieler ausgeht. Insbesondere in schwierigen Phasen, sodass nicht alles an mir draußen hängen bleibt. Aufgrund seiner Erfahrungen auf Landesklasse-Niveau erwarte ich von ihm auch Impulse auf unsere spielerische Note. Von Alex erwarte ich mir Zielstrebigkeit, damit er mit seiner Schnelligkeit und Robustheit unserem Spiel guttut. Ich möchte ihn als Fußballer gerne weiterentwickeln, damit er noch explosiver, mit unterschiedlichem Tempo auf dem Platz auftritt.

 

Welches sportliche Ziel habt ihr für neue Saison? Welche Teams seht ihr in den Top 3?

Paul:  Wichtig für uns ist es natürlich, die Klasse zu halten. Wir wollen unser Spiel auf unserem großen Rasenplatz verbessern, sodass wir auch da mehr Punkte einfahren. Zu den Top 3 zähle ich Triptis, Schleiz II, Camburg.

Michael:  Der Klassenerhalt ist das A und O. Weitere Ziele zu setzen halte ich nicht für förderlich. Die Jungs sollen gerne, mit Spaß hierherkommen und ihr Hobby mit Leidenschaft betreiben. Sie sollen danach sagen können, dass sie ihr Bestes gegeben haben. Der Rest ergibt sich dann von selbst und wir werden zufrieden aus der Saison gehen. Platzierung und Punkte sind da schwer vorherzusagen. Als Top-Favoriten sehe ich Triptis, Post Jena, Orlatal, Schleiz II, Camburg.

 

In der letzten Saison waren wir Vize-Meister bei den Zuschauerzahlen, knapp hinter Moßbach. Eure letztjährigen Hoffnungen an die auch im erwarteten Abstiegskampf anhaltende Unterstützung des Tannaer Anhangs haben sich erfüllt?

Michael:  Unsere Erwartungen haben sich zu 100% erfüllt. Bzw. haben wir sogar noch einen weiteren Schritt gemacht. Ich glaube, die Altersdurchmischung ist noch mehr geworden, gerade bei den Jugendlichen. Hier sieht man echt viele Leute, die teilweise mit Fußball eigentlich nichts am Hut haben. Und trotzdem kommen sie Samstagnachmittag vorbei, weil unsere Heimspiele zu einem schönen Treffpunkt geworden sind. Ich freue mich da über jedes neue Gesicht!

Paul:  Ja, die Erwartungen sind auf jeden Fall erfüllt. Ich finde, dass das Leben in Tanna und der Fußball wieder eins geworden sind. Noch vor ein paar Jahren kam einem das wie ausgegliedert vor. Der Heimspiel-Samstag gehört jetzt für viele zur festen eigenen Wochenplanung und schon die Tage davor wird sich darüber unterhalten. Das zeigt, dass Interesse da ist. Unsere Zuschauer haben ein gutes Gespür für unsere dann gezeigte Leistung und schätzen das nach dem Spiel, egal ob Erfolg oder Misserfolg, sehr gut ein. Nicht zuletzt die vielen Helfer beim Verkauf, Grillen, Ordner oder auch unsere 10 bis 15 Hardcore-Fans, die uns regelmäßig zu den Auswärtsspielen begleiten, sind die Basis dafür, dass das alles so einen Spaß macht.

Michael:  Der Austausch nach dem Spiel finden viele Zuschauer wichtig. Wir sind da greifbar und eine Mannschaft zum Anfassen. Also gemeinschaftliche Traube an der Hütte und nicht Rückzug in die Kabine.

 

Michael, Paul, besten Dank für den Austausch. Wir wünschen euch und der Mannschaft eine erfolgreiche Saison!