Es sah schon alles nach einem Remis aus, als Kohl in der Nachspielzeit einen Freistoß zum umjubelkten Siegtreffer ins Tor zirkelte. Vorausgegangen war eine Unsportlichkeit eines Pößneckers, der dafür Rot sah. Für Tanna war der Dreier aufgrund der aktiveren zweiten Halbzeit und besseren Ansätze nicht unverdient und das Beste am Spiel. Denn die Grün-Weißen bekleckerten sich über die gesamte Spielzeit nicht mit Ruhm, konnten nicht an das Pokalspiel gegen Lobeda anknüpfen. Der von Beginn an offensive VfB hätte sich einen Punkt verdient, der in den ersten 30 Minuten das Spiel bestimmte und durch einen Distanzschuss von Wilhelmi folgerichtig in Führung ging. Bis dahin war von den Platzherren nichts zu sehen, die gegen die agilen Gäste kaum ins Spiel fanden. Nur Woydt (24.) hatte einen lichten Moment, doch bei seinem Durchbruch wurde zum Unmut seiner Farben auf Foul entschieden. Dennoch fiel der Ausgleich wie aus dem Nichts. Nach einer Blobelt-Flanke konnte der VfB-Keeper einen Woydt-Kopfball nur abklatschen und Fiebig (32.) staubte ab. Danach kam die Heinisch-Elf etwas besser ins Spiel. Als der sich in den Angriff einschaltende Libero Kohl im Strafraum gefoult wurde, verwandelte er den fälligen Strafstoß zur Führung. Doch die Unsicherheit und Abstimmungsprobleme in der Defensive blieben, wie beim Ausgleich kurz vor der Pause, als die Gäste nach einer schönen Freistoßkombination durch Lippold den gerechten Pausenstand markierten. Im zweiten Abschnitt war die Partie zunächst ausgeglichen, doch ab der 60. Minute konnte sich die SG mehr Spielanteile erarbeiten und hatte die besseren Offensivaktionen, auch wenn vieles Stückwerk blieb. Aber diese verpufften durch Ungenauigkeiten wirkungslos oder es fehlte die letzte Konsequenz. Und bei den Chancen durch Woydt und Blobelt gab sich VfB-Keeper Krunske keine Blöße. Aber auch die Landesklasse-Reserve hatte die eine oder andere Konteraktion, doch ihr fehlte die Zielstrebigkeit und Durchschlagskraft wie vor der Pause, um das Kaiser-Tor zwingend in Gefahr zu bringen. Trainer Frank Heinisch: „Es waren dreckige drei Punkte. Wir waren die meiste Zeit nicht bei der Sache. Wir müssen uns in allen Belangen deutlich steigern, sonst werden wir in den nächsten Spielen bestraft. Wir hatten zwar ein paar gute Ansätze, spielten diese aber nicht konsequent aus.“. Dem verletzten Pößnecker Spieler wird an dieser Stelle gute Besserung gewünscht.
Uwe Friedel