Die Nachwuchsabteilung unseres Sportvereins „Grün-Weiß“ blickt auf ein weiteres erfolgreiches Jahr zurück. Mit rund 100 Kindern und Jugendlichen von 4 bis 18 Jahren sind die Mitgliederzahlen weiter stabil. Allerdings stehen unserer regionalen Gesellschaft in den nächsten Jahren zunehmend neue Herausforderungen mit Blick auf die Anzahl der Geburten bevor. Diese sind im Saale-Orla-Kreis von 580 im Jahr 2020 auf 401 im Jahr 2024 um rund 30% gesunken. Die Auswirkungen davon sind aktuell in der Unterauslastung der Kindergärten zu spüren. Es ist abzusehen, dass sich auch alle regionalen Sportvereine auf diese geburtenschwachen Jahrgänge vorbereiten müssen. Die seit wenigen Jahren neu eingeführte Wettkampfspielform des sogenannten „Kinderfußballs“ ist dabei ein Schritt, der helfen wird. Eigentlich wurde diese Anpassung mit dem Ziel eingeführt, den jüngsten Fußballern und Fußballerinnen der Altersklassen G und F (unter 7 bzw. unter 9 Jahren) mehr Ballkontakte und Torerfolge zu ermöglichen. Erreicht wird dieses durch die drastische Verkleinerung des Spielfeldes und ein deutlich dynamischeres Spiel 3 gegen 3 auf 4 Tore anstelle des bis dato im Vergleich statischeren 8 gegen 8 auf 2 Tore.
Dass sich eine Vereinsmannschaft im Kleinfeld-Wettbewerb in den Altersklassen G bis D damit, anstatt mit vorher mindestens 10 bis 12 Spielern, jetzt schon mit 5-6 Spielern aufstellen lässt, nimmt natürlich einigen Druck von den Vereinen. Denn das ist generell die größte Herausforderung mit dem stärksten Druckpotenzial bei den Mannschaftssportarten im Wettkampfspielbetrieb: Du musst immer die Mindestvoraussetzungen an Spielern und Trainern erfüllen. Nur etwas darunter, schon geht es eben nicht mehr. Und doch ist es mehr als sinnvoll, dass sich unsere Ehrenamtlichen Jahr für Jahr dieser ständigen Herausforderung stellen und mit ihrem Engagement den Wettkampf-Spielbetrieb aufrechterhalten. Denn das sportliche Interesse mit der Facette, Teil eines Teams zu sein, zu verbinden und sich gemeinsam einem ernsthaften Wettbewerb mit klar messbaren, nicht zu interpretierenden Ergebnissen zu stellen, bereichert die Persönlichkeitsentwicklung ungemein. Das war schon immer wertvoll und wird es in unserer zunehmend ego-zentrierten Gesellschaft von Jahr zu Jahr noch mehr.
Im Bereich des Großfelds, also in den Altersklassen C, B und A (unter 15 Jahre bis unter 18 Jahre), arbeiten wir bekanntermaßen seit geraumer Zeit mit dem LSV 49 Oettersdorf und dem SV Moßbach zusammen. Jedes Jahr schauen wir uns einige Monate vor dem sommerlichen Saisonbeginn die Anzahlen und Altersstrukturen für die neu zu bildenden Mannschaften an. Gemeinsam wird versucht, für alle Spieler ein passendes Angebot über entsprechende Spielgemeinschaften zu realisieren. Dass es selbst diese drei Vereine, die jeweils eine intensive Nachwuchsarbeit betreiben, zusammen nicht schaffen, in jeder der drei Großfeld-Altersklassen zumindest eine gemeinsame Mannschaft zu stellen, offenbart die strukturellen Lücken. Sehr erfreulich für dieses Konstrukt ist, dass mit der aktuellen Saison 2025/26 der FSV Hirschberg mit seiner Nachwuchsabteilung nach 35 Jahren Teilnahme am Spielbetrieb in Bayern nun wieder in Thüringen aufläuft. Alle miteinander werden nicht umhinkommen, dass lokale Netzwerk und die Zusammenarbeit weiter kontinuierlich auszubauen.
In der laufenden Saison 2025/26 laufen 6 Nachwuchsmannschaften im grün-weißen Dress auf. Unsere G-Junioren (U7) werden von Katharina Wartig und Alexander Steinig trainiert und spielen nach dem ersten Saison-Halbjahr mit dem Heranführen an den Fußball ab dem Frühjahr ihre Kinderfußball-Turniere. Christoph Tondera coached unsere F-Junioren (U9), die ebenfalls Kinderfußball-Turniere spielen, allerdings schon seit September mit Beginn der Saison. Bei den E-Junioren (U11) haben wir aktuell mal wieder ein Novum, können wir aufgrund der Spielerzahl doch zwei Mannschaften stellen. Beide Mannschaften werden von Sigmar Kohl, Andreas Jahreis und Jan Altenhofen trainiert und betreut. Unsere D-Junioren (U13) verantworten Tino Kaiser und André Zapf. Zu guter Letzt aufzuzählen ist unsere B-Junioren-Mannschaft, die wir als eine von zwei B-Mannschaften in Spielgemeinschaft mit Oettersdorf und Moßbach gemeldet haben. Diese wird geleitet von Marcel Schmidt, Theo Altenhofen und Ronny Wolf. Im Namen der Vereinsführung sowie aller Nachwuchsmitglieder möchten wir uns ganz herzlich bei euch Trainern und Betreuern bedanken! Es ist immer wieder toll anzusehen, wenn Menschen Verantwortung übernehmen und sich mit ihrem Engagement, ihren Fähigkeiten und schlussendlich mit ihrer Zeit für Andere einbringen.
Wie in den letzten Jahren auch, fanden wieder unsere Nachwuchsturniere im Winter um den Walter-Berger-Pokal und im Sommer um den 3-Länder-Pokal statt. Das besondere Highlight des abgelaufenen Jahres war allerdings natürlich die Erneuerung unseres Kunstrasenplatzes! Schon seit 2002 sind wir als einer der ersten Orte in Thüringen in den unbestreitbaren Genuss eines solchen Platzes gekommen. Dass dieser nun am Ende seiner Nutzungszeit gleich nahtlos erneuert wird, ist einfach nur großartig. Es ist eine ganz besondere Leistung, dass unsere kleine Stadt schon seit so vielen Jahrzehnten eine solche Sportanlage für Sportverein, Schule, Kindergarten und Freizeitsportler in Schuss hält und kontinuierlich weiterentwickelt. Gleichzeitig als Federführende sowie stellvertretend für die vielen weiteren helfenden und unterstützenden Hände in Stadtrat, Stadtverwaltung, Bauhof, Gewerbetreibenden und Sportverein möchten wir ein ganz großes DANKESCHÖN an unseren Bürgermeister Marco Seidel und unser Vorstandsmitglied Yves Fiebig richten.
Eine weitere Erfolgsgeschichte ist, dass seit nun 2 Jahren unsere B-Junioren das wöchentliche Aufzeichnen des Spielfeldes auf dem Rasenplatz übernommen haben. Zuverlässig führen Theo Altenhofen, Simon Bähr, Justin Bero, Nils Hamme, Maximilian Hörl, Lasse Reinhold und Leon Wolf diese Aufgabe durch. Sie bekommen dadurch einen Einblick hinter die Kulissen des aktiven Sportelns im Verein und damit ein Gefühl dafür, was alles notwendig ist, um einfach nur Fußball spielen zu können.
Zum Abschluss unseres Jahresrückblickes möchten wir den Scheinwerfer noch auf zwei ganz besondere Ehrenamtliche aus unseren Reihen richten. Zum einen haben wir seit vielen, vielen Jahrzehnten unseren Dieter Martin, der sich in vielen Funktionen verdient gemacht hat. Er ist ein Paradebeispiel dafür, wie man sich auch nach dem Renteneintritt im (Un-)Ruhestand weiter aktiv im Ehrenamt einbringen kann. Dieter ist mit seinen 71 Lentzen bei uns der Mann an der Waschmaschine. Woche für Woche kümmert er sich um die Schmutzwäsche unserer derzeit 9 (!) Mannschaften. Wir sprechen hier vom Waschen, Trocknen und Zusammenlegen von jeweils bis 100 Trikots, Unterziehern, Hosen und Stutzen – an einem Wochenende! Dieter, das ist einfach einmalig, fantastisch und bockstark!
Am anderen Ende der Altersfahnenstange haben wir unseren Theo Altenhofen. Wenn es das Sprichwort „Hans Dampf in allen Gassen“ geben würde, so würde es spätestens jetzt mit „Theo Altenhofen in allen Gassen“ erfunden. Seit circa 3 Jahren bringt sich Theo mit seinen 18 Jahren immer stärker in die verschiedenen kleinen und großen Aufgaben unseres Vereins ein. Und nicht nur das, auch im Tannaer Carnevals Club und in der Freiwilligen Feuerwehr ist er ehrenamtlich und rührig aktiv. Um es mit der Sprache der Jugend zusammenzufassen: Das krass, Digga! Theo ist das Paradebeispiel dafür, wie wichtig es ist, dass sich junge Menschen möglichst frühzeitig in einer aktiven Rolle in die Gesellschaft einbringen und die Dinge mit am Laufen halten. Getreu dem Motto „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ können wir alle miteinander die verschiedenen Annehmlichkeiten nicht nur nutzen, sondern müssen auch einen Beitrag dazu leisten, dass es diese Sachen überhaupt gibt.
Sebastian Hopf

