Das Spitzenspiel und Derby, in dem beide Teams von einem stimmgewaltigen Anhang unterstützt wurden und sich bis zum Schluss nichts schenkten, hielt was es versprach, vor allem in kämpferischer Sicht und vom Spannungsgehalt her. Der Tabellenführer aus Hirschberg begann selbstbewusst und bestimmte zunächst das Geschehen. Bereits nach wenigen Minuten verhinderte Torwart Marco Kaiser eine Doppelchance von Eck und Abdullah, ehe nach einem Pass in die Tiefe Abdullah (11.) überlegt zur Führung verwandelte. Nicht nur in dieser Szene sahen die Grün-Weißen schlecht aus, die in den ersten 20 Minuten kaum in die Zweikämpfe kamen und viel zu weit weg vom Mann standen. Erst danach kam die Heinisch-Elf etwas besser ins Spiel, ohne gefährlich zu werden. Dagegen vergaben die Gäste das mögliche 0;2, als drei FSV-Akteure einen Überzahlangriff überhastet abschlossen (26.). Wie aus dem Nichts ergab sich für Tanna die erste Chance in der 31. Minute, aber nach Pass von Tino Kaiser scheiterte Blobelt an Torwart Paull. Diese Aktion gab den Platzherren Auftrieb, die bis zur Pause ihre stärksten Phase hatten und auf den Ausgleich drängten. Doch Jakob Thrum knallte einen umstrittenen Strafstoß übers Tor, ehe der freistehende Blobelt nach Zuspiel von Gebhardt doch noch traf. Kurz nach Wiederanpfiff konnten die Grün-Weißen erneut jubeln. Die Gäste klärten nicht konsequent und Fiebig traf aus dem Hinterhalt mit einem Flachschuss, der sich danach ohne Fremdeinwirkung verletzte und den Platz verlassen musste. Gute Besserung an dieser Stelle. Fast hätten die Grün-Weißen nachlegen können, doch nach einer Ecke verfehlte Müller per Kopf knapp das Tor (56.). Danach wurde das Spiel hitziger, Eck auf Hirschberger Seite bekam die Ampelkarte (60.) zu sehen. Aber die Heinisch-Elf konnte daraus kein Kapital schlagen, da sie fortan viel zu passiv agierte, sich immer mehr zurückzog, kaum noch für Entlastung sorgte. Nur noch Weigelt (67.) hatte die Chance zur Vorentscheidung, als er in bester Position nach einem Freistoß das Tor verfehlte. Dagegen fiel die numerische Unterlegenheit der Feig-Elf nicht auf, denn der Spitzenreiter riss das Geschehen immer mehr an sich und kam zu guten Chancen. So scheiterte Noack per Kopf an Kaiser und verfehlte das lange Eck knapp, fand Finke in Kaiser wieder seinen Meister, ehe Klaus aus Nahdistanz, nach dem die Platzherren nicht konsequent klärten, kurz vor Schluss der verdiente und gerechte Ausgleich gelang.
SG-Trainer Frank Heinisch: „Insgesamt ein verdientes Unentschieden. Wir haben die Überzahl zu inkonsequent gespielt, haben um den Ausgleich gebettelt, waren zu inaktiv.“
FSV-Trainer Christian Feig: „Ab der 30. Minute haben wir das Spiel aus der Hand gegeben. Vorher hätten wir das 2:0 machen können. Erst nach der Ampelkarte sind wir wieder aufgewacht, bekamen das Spiel wieder in den Griff und erzielten den verdienten Ausgleich. Unterm Strich eine gerechte Punkteteilung.“
Uwe Friedel