Im Interview: Petra Wendler, Frauen-Fußballmannschaft

Im Interview: Petra Wendler, Frauen-Fußballmannschaft

Seit 2010 wird in Tanna auch Frauenfußball gespielt. Vor allem durch das herausragende Engagement von Johannes Goj konnte sich unsere Mannschaft seitdem im Spielbetrieb halten, wohin gegen einige andere Mannschaften aufgrund von Spielermangel in der Zwischenzeit nicht mehr aktiv sind. Auch bei den Grün-Weißen ist es an einigen Spieltagen „spannend“, ob genügend Spielerinnen zur Verfügung stehen. Dabei kann man Fußball durchaus bis ins höhere Alter aktiv betreiben. Ein Paradebeispiel dafür ist unsere Petra Wendler, die mit über 60 – wir dürfen diese Zahl drucken 🙂 noch jede Woche hinter dem runden Leder herjagt. Vanessa Sachs hat sich mit ihr zum Interview getroffen, um mehr über diese tolle Geschichte zu erfahren.

 

Hallo Petra (62 Jahre), es freut mich sehr, dass du dir Zeit genommen hast, um mir ein paar Fragen über deine fußballerische Laufbahn zu beantworten. Erstmal Hut ab, dass du noch immer aktiv auf dem Feld stehst und den Ball zusammen mit deinen Mädels ins gegnerische Tor beförderst. Wie bist du zum Fußball gekommen und was begeistert dich so daran?

„Früher habe ich Langlauf als Leistungssportlerin betrieben und habe nach einer neuen Herausforderung gesucht. So kam es, dass ich 1986 zum Fußball gekommen bin. An mein erstes Spiel kann ich mich leider nicht mehr so genau erinnern, da liegen zu viele Spiele dazwischen. (lacht) Aber ich weiß noch genau, dass mein erster Verein Modedruck Gera-Zwötzen war.“

 

Frauenfußball ist gerade groß im Kommen. Worüber würdest du dich freuen in dessen Entwicklung/woran können wir alle in Deutschland noch arbeiten?

„Das mehr Mädels gefallen am Fußball spielen finden und es so wieder mehr Mannschaften gibt. Somit kann man auch wieder im eigenen Bundesland spielen und die Fahrtwege wären nicht mehr so weit.“

 

Du hast bestimmt ein paar Vereine durchlaufen, erzähl doch mal kurz davon.

„Genau, es waren vier Vereine, in denen ich bereits gespielte habe und spiele. Wie bereits gesagt, habe ich bei Gera-Zwötzen angefangen. Dort habe ich viele Turniere absolviert. Wir waren sogar das ein oder andere Mal in Neubrandenburg. Dort mussten wir immer mit dem Zug hinfahren. Auf der Fahrt war gute Stimmung vorprogrammiert und so freute ich mich jedes Mal auf einen Ausflug mit der Mannschaft dorthin. Mit meiner ersten Mannschaft habe ich glaube das meiste erlebt. Wir haben Landesklasse gespielt und Landesliga. Dann sind wir aufgestiegen in die Regionalliga.

Auch den Abstieg zurück in die Landesliga habe ich mit ihnen erlebt. Das Beste war wohl das Spiel gegen SG Prauenheim, auch wenn es sehr einseitig verlaufen ist.

Als eine zweite Mannschaft gebildet würde, bin ich dorthin gewechselt, um Kleinfeld spielen zu können, da ich dort nicht mehr so viel laufen musste. (lacht) Mit Gera habe ich sogar das ein oder andere mal gegen Tanna gespielt, wobei die Zweikämpfe immer sehr umstritten waren. Ich kann mich noch gut an das Spiel von 2014 erinnern, als wir gegen Tanna Pokalsieger wurden. Aber dafür haben die Tannarerinnen die Meisterschaft gewonnen. Als unsere Mannschaft sich aufgelöst hatte, ging ich nach Gräfenwarth und spielte verkürztes Großfeld. Nur blieb ich dort nicht lang, da sich die Mannschaft auch nicht halten konnte. Also ging ich nach Pöllwitz und von dort aus kam ich nach Tanna.“

 

Und nun zu unserem Verein. Seit wann bist du beim SV Grün-Weiß Tanna und wie kam es dazu?

„Ich bin 2019 zu den Mädels gestoßen und freue mich seitdem jedes Wochenende aufs Neue mit ihnen auf dem Platz zu stehen. Ja, wie kam es dazu? Leider ist es bei vielen Vereinen so, das es zu wenig Frauen gibt, die Fußball spielen wollen und so kam es das die Mädels bzw. Hansi mich fragten, ob ich bei ihnen spielen möchte.“

 

Und was waren dabei bisher deine besonderen Momente und Erfolge im Fußball?

„Natürlich jedes Tor, das ich gegen Tanna geschossen habe. Aber auch jedes Tor das ich für die Grün-Weißen erzielen konnte und jeder Sieg, den ich mit feiern durfte.“

 

Zum Schluss noch ein paar Entweder-Oder-Fragen:

Spaghetti oder Pizza?

Spaghetti

Fußball gucken im Stadion oder vorm TV?

Beides, aber vor allem vorm TV

Samstag oder Sonntag?

Spieltag lieber Samstag

Langschläfer oder Frühaufsteher?

Frühaufsteher durch die Arbeit, aber am Wochenende Langschläfer

Männerfußball oder Frauenfußball?

beides

Unsere Petra in Aktion!