OTZ-Artikel vom 26.06.2023
Von Benjamin Schmutzler, Bernd Schneider und Uwe Friedel
Jubelgesänge und Freude auf der einen, enttäuschte Gesichter auf der anderen Seite – mehrfach konnte man beim Kreispokaltag des KFA Jena/Saale-Orla, der im Rahmen des 100-jährigen Fußballjubiläums beim SV Grün-Weiß Tanna ausgetragen wurde, diese Bilder sehen. Von der E- bis zur B-Jugend sowie bei den Frauen und Männern wurden die Sieger ermittelt.
Umrahmt von bestem Wetter und teilweise über 400 Zuschauern, dominierten zumeist die Mannschaften aus Jena und dem Saale-Holzland. Eine Ausnahme bildete das finale Spiel zwischen Kreisoberligist SV Moßbach und Landesklasse-Aufsteiger FSV Orlatal Langenorla. In einer hoch emotionalen Partie setzte sich der FSV Orlatal knapp mit 2:1 durch und konnte sich nach der Meisterschaft das Double sichern. Ein schönes Abschiedsgeschenk für Trainer Jens Reich, der nach zehn Jahren aufhört. Auch für Moßbachs Trainer Jens Herzog war es das vorerst letzte Spiel an der Seitenlinie, er konnte seine Tränen nach dem Spiel nicht verbergen. Beide Mannschaften schenkten sich nichts, zwingende Chancen blieben zunächst aus. Die vermeintliche FSV-Führung durch Thurmann wurde wegen Abseits aberkannt. Vor der Pause wurde Moßbach mutiger, ein abgerutschter Distanzschuss von Aschenbrenner landete im Winkel zur Führung. Nach dem Wechsel glich Thurmann (53.) aus. Das Unentschieden hielt bis zur 90. Minute. Als bei einem Rückpass Torwart Pasold mit den Händen am Ball war, entschied der Schiedsrichter auf Freistoß, den Künzel in die Maschen hämmerte. Doch kaum war der Orlataler Jubel verklungen, gab es Strafstoß für Moßbach – doch Kapitän Grau scheiterte an der Latte. Freud und Leid nach über 90 intensiven Spielminuten lagen eng beieinander.
Den ersten Schlusspfiff des Tages gab es im Spiel der E-Junioren, bei dem sich der FC Thüringen Jena III gegen den Stadtrivalen SV Schott Jena II durchsetzte. Die Spieler vom Jenzig führten schon zur Pause und unterbanden nach dem Wechsel alle Angriffsbemühungen der Schottianer. Deutlicher ging es beim D-Junioren-Erfolg der BSG Chemie Kahla gegen den VfR Bad Lobenstein zu. Kahla sicherte sich damit das Double.
Enge Partie zwischen Jena-Zwätzen und Schleiz
„Der FC Thüringen ist wieder Meister – bella ciao bella ciao“ sangen anschließend auch die C-Junioren des FC Thüringen Jena II nach ihrem Finalsieg gegen die SG FSV Grün-Weiß Stadtroda. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten die Jenaer die größeren Kraftreserven. In einem packenden B-Junioren-Finale holte sich der SV Jena-Zwätzen den Pott gegen die SG FSV Schleiz. Jena ging früh durch einen Kopfball von Marvin Radziej in Führung, die Jonas Haupt in der 12. Minute ausbaute. Mark Kiesow brachte seine schwarz-gelben Farben wieder ins Spiel zurück. Im zweiten Abschnitt wurden die Schleizer immer stärker und mit dem verdienten Ausgleich durch Mark Kiesow belohnt. Das Spiel musste in die Verlängerung gehen, in der Schleiz weiterhin das Geschehen bestimmte. Wie aus dem Nichts fiel der Siegtreffer allerdings auf der anderen Seite durch Paul Dinort (99.). Gleichzeitig war es für den Hirschberger Heiko Kessler sein letztes Spiel als Schiedsrichter. Er wurde von den vielen KFA-Funktionären würdig verabschiedet.
Auf verkürztem Großfeld setzten sich im Frauen-Endspiel die Spielerinnen der SG FSV Einheit Eisenberg gegen Gastgeber SG SV Grün-Weiß Tanna durch. Die in der Thüringenliga agierenden Gäste zeigten die reifere Spielanlage und gingen durch einen Sonntagsschuss in Führung (26.). Tannas Spielerinnen scheiterten danach häufig an Torfrau Andrea Schreiber. Lucie König sorgte schließlich für die Entscheidung zugunsten des FSV Einheit.
Alles in allem war es ein großes Fußballfest mit hochklassigen Begegnungen, was nicht zuletzt Tannas Abteilungsleiter Fußball, Sebastian Hopf, glücklich macht: „Nach dem Aufstieg unserer Männer und der 100-Jahr-Feier war diese Austragung natürlich das Highlight der Saison. Wir konnten uns und die schöne Anlage bestens präsentieren. Viele fleißige Helfer aus dem ganzen Verein und die Unterstützung der Stadt machten dies erst möglich. Es hat einfach Spaß gemacht.“