Krönender Abschluss zum Kreispokaltag

Krönender Abschluss zum Kreispokaltag

Kreispokal Jena-Saale-Orla Finale

FSV Orlatal Double-Sieger

SV Moßbach – FSV Orlatal Langenorla 1:2 (1:0)

Was für ein Pokal-Krimi. In einem bis zum Schluß spannenden, intensiven und phasenweise hoch
emotionalen Finale setzte sich der FSV Orlatal knapp durch und konnte sich damit nach der Meisterschaft
auch das Double sichern. Vor allem für Trainer Jens Reich war es ein schönes Abschiedsgeschenk seiner Elf,
denn nach zehn Jahren hört er als FSV-Trainer auf. Dementsprechend war die Freude nicht nur bei ihm groß,
sondern auch beim großen Anhang der Orlataler. Treffend sagte Orlatals Trainer nach dem Spiel, das
Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entschieden haben. Aber auch die Moßbacher hätten sich den Sieg
verdient. Sie lieferten dem SVM einen großen Kampf auf Augenhöhe. Auch für Trainer Jens Herzog war es
das letzte Spiel nach 12 Jahren, der nach dem Spiel wegen der unglücklichen Niederlage seine Tränen nicht
verbergen konnte. Aber als die Tränen bei ihm und beim zahlreichen Moßbacher Anhang getrocknet waren,
auch fair über das Stadionmikrofon dem FSV Orlatal zum Pokalsieg und nochmals zur Meisterschaft
gratulierte. Auch für ihn waren es Kleinigkeiten, was dieses packende Finale im Tannaer Wetterastadion
entschied. Das Finale erhielt noch zusätzliche Brisanz. Denn Moßbachs Ex-Torwart Lange, spielt künftig für
die Orlataler und stand zum ersten Mal für seine neue Elf im Tor.
Vor 400 Zuschauern schenkten sich beide Mannschaften nichts, sie kämpften verbissen um jeden Ball.
Aber beide Abwehrreihen ließen zunächst nichts zu. Der FSV um Spielkontrolle bemüht. Moßbach hielt
dagegen und lauerte auf Konter. Doch zwingende Chancen blieben auf beiden Seiten aus. Aufreger waren
nur ein aus Moßbacher Sicht im Strafraum begangenes Handspiel (10.) und auf der anderen Seite forderten
die Orlataler dreimal Strafstoß (18., 27., 38.). Doch der Pfiff ertönte zum Unmut beider Teams jeweils nicht.
Schon in diesen strittigen Szenen kochten die Emotionen hoch. Die erste klare Chance hatte die Reich-Elf
nach einer halben Stunde. Künzel traf aus der Distanz den Pfosten und den Nachschuß versenkte Thurmann
zur vermeintlichen Führung, doch der Treffer wurde wegen Abseits nicht gegeben. Dies leitete ein starke
Phase des FSV ein. Wieder war es Thurmann, der aus der Drehung knapp verzog. Auf der Gegenseite hatte
auch die Herzog-Elf die erste dicke Chance. Nach einer Freistoß-Flanke zwang Möschwitzer Keeper Lange
zur ersten Parade (36.). Diese Aktion machte dem SVM Mut, der kurz vor der Pause aktiver war. Nach dem
Meyer der Ball in guter Position versprang, landete ein abgerutschter Distanzschuss von Aschenbrenner im
Winkel zur Moßbacher Führung.
Doch man merkte dem FSV an, die Partie nach der Pause noch zu drehen. Thurmann setzte zwar den ersten
Akzent, ansonsten war das Spiel auf beiden Seiten von vielen harten Zweikämpfen und daraus resultierenden
Freistößen geprägt, so dass kaum Spielfluss zustande kam. Orlatal nach einer Ecke mit der Kopfballchance
durch Hinkelmann (76.). Auf der anderen Seite zwang Pillhofer aus der Drehung Lange zur Glanztat (82.)
und leitete mit dieser Aktion eine dramatische Schlussphase ein, in der Freud und Leid so nah beienander
lagen. Als bei einem aus Moßbacher Sicht unkontrollierten Rückpass Torwart Pasold mit den Händen am
Ball war, entschied der Schiedsrichter in der 90. Minute auf Rückpass und Freistoß in Höhe des
Fünfmeterraums, den Künzel in die Maschen hämmerte. Natürlich kannte der Jubel keine Grenze, doch die
Partie war noch nicht zu Ende. Denn kaum war der Jubel verklungen, gab es einen Foulstrafstoß für
Moßbach, doch Grau scheiterte an der Latte.
Nach dem Schlusspfiff kannte der Jubel auf Orlateler Seite keine Grenzen, doch den Sieg haben sie teuer
bezahlt. Denn ein Spieler des FSV wurde ohne Fremdeinwirkung verletzungsbedingt mit dem
Krankenwagen abtransportiert. An dieser Stelle gute Besserung.
Auf der anderen Seite erwiesen sich die Moßbacher als fairer Verlierer und trugen wie der Gastgeber vom
SV Grün-Weiß Tanna und KFA Jena-Saale-Orla zu einem würdigen Finale bei.

Uwe Friedel