Eine abwechslungsreiche Partie konnten die Grün-Weißen dank der größeren Effektivität bei Standards und aufgrund der größeren Chancenanteile insgesamt verdient für sich entscheiden. Dabei fielen alle Treffer, auch die der Blau-Weißen, durch oder im Anschluss nach Standards. Ansonsten war die Partie sehr zerfahren, bedingt auch dadurch, das auf beiden Seiten die Pässe in die Spitze meist wirkungslos verpufften, vor allem im ersten Abschnitt. So passierte bis auf die Neustädter Chance durch Anton (10.) und im Gegenzug durch Golditz, die beide an den Torhütern scheiterten, bis Mitte der ersten Halbzeit vor beiden Toren herzlich wenig. Nachdem Sattler freistehend den Ball nicht richtig traf (24.), erzielte er zwei Minuten später mit einem aus halbrechter Position getretenen Freistoß, der sich unter der Latte ins Tor senkte, die Gäste-Führung. Doch zwei Minuten folgte die schnelle Tannaer Antwort. Nach einer Ecke von Jakob Thrum schlug Golditz Direktabnahme unhaltbar ein. Nicht nur in dieser Szene spielte die Kohl-Elf ihre Stärken bei Standards aus, sondern legte auch dadurch noch vor der Pause den Grundstein für den Sieg. Zunächst entschärften die Blau-Weißen nach einem Freistoß durch den starken Keeper Krüger und auf der Linie eine Doppelchance der SG. Dann brachte Gebhardt einen Freistoß nach innen, den Kaiser per Kopf für Eisenschmidt auflegte, der aus Nahdistanz den Ball über die Linie drückte. Und in der gleichen Minute schlug Weigelts Kopfball nach einer Ecke von Jakob Thrum im langen Eck ein. Doch auch die Neustädter standen dem nicht nach und deckten auch Tannas Schwächen bei Standards an diesem Tag auf. Denn nach einem Freistoß markierte Eckold per Kopf den Anschluss (51.). In der Folge entwickelte sich aber eine Partie Gebhardt und Golditz gegen Neustadts Torwart. Beide Tannaer hätten das Spiel im Alleingang früh entscheiden können. Beide liefen insgesamt acht Mal allein aufs Neustädter Tor, scheiterten aber an Krüger oder schossen vorbei. Dazu traf Weigelt nach einer Ecke per Kopf die Latte und auch Kohl vergab nach seiner Einwechslung freistehend. So stand das ausgeglichene Spiel auf Messers Schneide, denn auch die Blau-Weißen hatten zwischendurch beste Ausgleichschancen. So verpasste Lindig eine Hirsch-Hereingabe knapp, fehlte bei den Kopfbällen von Afghan und Anton jeweils nach Freistößen nicht viel, musste Schnedermann bei einem Anton-Schuss abtauchen. Tannas Anhang unter den 90 Zuschauern musste somit bis zur 80. Minute warten, ehe Kaiser einen an Gebhardt verwirkten Strafstoß zur Entscheidung verwandelte.
Uwe Friedel