Super Kaiserwetter, top gepflegter Rasenplatz in Oppurg – da kannst du dir als Fußballmannschaft schon mal etwas vornehmen. Unsere bekannten Schwachstellen aus den bisherigen, noch ohne Punktgewinn geführten Spielen sind besprochen und liegen für alle Beteiligten klar ersichtlich auf der Hand. Und so gehen wir es selbstbewusst an, das Auswärtsspiel beim JFC Saale-Orla. Gespielt wird in reduzierter Mannschaftsstärke 1:8. Den Teams steht also viel Platz zur Verfügung, das kommt unserer Spielweise also entgegen.
Am Ende steht ein 5:2 Heimerfolg für den JFC als Spielergebnis auf der Anzeigetafel, der so den Spielverlauf überhaupt nicht widerspiegelt. Sehr wohl aber unser weiterhin akutes Problem. Wieder fallen die Tore des Gegners aus eher unkritischen Situationen oder wären mit der richtigen Einstellung oder besseren Finesse im Zweikampfverhalten zu klären gewesen. Schaut man sich die Chancenverteilung mit leichtem Plus für uns sowie die Ballbesitzanteile mit größerem Plus für uns an, dann darfst du in dem Spiel nie 5 Buden bekommen und auch nicht mit 3 Toren Unterschied verlieren.
Ein stückweit sind die bisherigen Ergebnisse der neuen Saison sicherlich auch unserem Entwicklungsziel hin zu einem ballbesitzorientierten, offensiven und spielerischen Ansatz geschuldet. Daraus ergibt sich natürlich ein höherer Druck auf unsere Abwehrreihe, die in dieser Priorisierung weniger Ressource und Absicherung bekommt. Da stehen die meisten der bisherigen Gegner deutlich defensiver und operieren mit langen Bällen. Aber wenn man sich ansschaut, wie die Tore fallen, kann dieser Ansatz leider bisher nicht als Argument herhalten.
Dabei beginnen wir zunächst mit umgekehrten Vorzeichen im Vergleich zu den letzten Spielen – frühe Führung mal für uns. Es sind noch keine 60 Sekunden gespielt, da zappelt der Ball schon im Netz des JFC. Dass Mittelfeld des JFC ist noch nicht richtig da und wird schnell mit zwei vertikalen Pässen überspielt. Theo Hellfritsch bekommt den Ball, behält die Übersicht, überläuft den Keeper und schiebt ruhig mit links ein.
Besser hätte es nicht laufen können…und doch können wir kein Kapital daraus schlagen. Spielminute 6, der Ausgleichstreffer zum 1:1. Unser Keeper Moritz Wolfram hält einen Schuss, lässt klatschen. Wir stehen zwar näher zum Ball, bewegen uns aber nicht schnell genug hin. Der körperlich und gedanklich schnelle Louis-Miquel Pfister macht es besser, ersprintet sich den Ball und schießt aus 8 Metern ein.
22. Spielminute, Begleitschutz statt Attacke auf den ballführenden Luca Richter, der von der Mittellinie bis in unseren Strafraum an mindesten 3 Spielern von uns vorbeiläuft und nur auf Louis abspielen muss. Der macht das 2:1 für die Heimelf.
30. Spielminute, Freistoß aus ca. 25 Metern in Richtung Tor, unsere Innenverteidigung verpasst den Klärball per Kopf, kein Gegnerdruck, und doch wird Moritz im Tor unglücklich davon überrascht, sodass die Murmel in unserem Kasten zum 3:1 Halbzeitstand landet.
3 Tore des Gegners aus 4,5 Chancen, Mann oh Mann. Dabei bestimmen wir spielerisch das Geschehen in der ersten Halbzeit und erarbeiten uns auch eigene gute Chancen. Aber so reicht es nur für den Tiki-Taka-Schönheitspreis.
In der zweiten Halbzeit läuft der Ball noch besser durch unsere Reihen. Jonas Kießling verkürzt zum mehr als verdienten 3:2 – Anschlusstreffer, 7 Minuten nach Wiederanpfiff. Es sieht richtig gut aus für den Ausgleich, doch wir haben leider nicht mit uns selbst gerechnet 🙁
58. Minute, langer Ball vom JFC in die Spitze, den wir nicht geklärt bekommen, Pressschlag zwischen Moritz und gegnerischem Stürmer landet unglücklich beim JFC, 4:2 und Messe gelesen. Das 5:2 schießt erneut Louis-Miquel Pfister (Hattrick), der sich gegen zwei Innenverteidiger im Laufduell durchsetzt und einschießt.
Zumindest Platz und Wetter waren top…
So geht es mit gewaschenem Kopf und der ligaweit höchsten Zahl an Gegentreffern (21 aus vier Spielen) in die Herbstferien-Spielpause. Weiter geht es Ende Oktober mit dem Spiel gegen eine Altbekannte, die Eintracht aus Camburg.